Uwe Jorkowski --- Wer ist das denn?


07.11.1966 10:35 Uhr

Es war einmal im Krankenhaus Plettenberg, damals noch das Evangelische Krankenhaus Plettenberg, dass im Kreissaal Babygeschrei ertönte. Der Erstgeborene von Otto Wilhelm Jorkowski und seiner Frau Gudrun Irmgard (geb. Lamoller) hatte seinen ersten lautstarken Auftritt. Die glücklichen Eltern hatten ja keine Ahnung, welchen Spaß sie in den kommenden Jahren noch mit mir haben sollten...

07.06.1969

Ich war allem Anschein nach  nicht in der Lage meine Eltern bislang vollkommen auszulasten und habe gerade meinen Einzelkindstatus verloren. Heute wurde meine Schwester Ina geboren.

Juli 1973
Juli 1977

"Du bist jetzt groß" und "Jetzt beginnt der Ernst des Lebens"; wie kommen Erwachsene bloß auf solche blöden Sprüche? In der Retrospektive mögen diese Aussagen ja zutreffen und Eltern wollen sicher nur das Beste für den Nachwuchs, aber irgendwie zeigt dieser Motivationsversuch auch eine große Hilflosigkeit. Möglicherweise ist das Trauma der eigenen Erfahrung noch zu präsent. Um es auf den Punkt zu bringen, kurz und knapp, auch wenn es weh tut, ich muß zur SCHULE! Und nebenbei bemerkt, was soll der Quatsch mit groß? Stellt euch doch mal neben mich, dann müßte euch etwas auffallen und um 20 Uhr schickt mich Mutti immer noch ins Bett, doch zurück zum Thema, ich gehe jetzt zur Schule...
Zuerst war es noch die Grundschule Lettmecke, eine ehemalige Volksschule. Ja, die Grundschule VII in Oesterau befand sich noch im Bau und die Feuerwehr war im Dorf, in Kückelheim, stationiert. Auch den großen Verzinkereikomplex gab es noch nicht, stattdessen stand schräg gegenüber der Schule eine große Festhalle, die auch als Turnhalle genutzt wurde. Der Neubau in Oesterau wurde aber noch rechtzeitig fertig und so durfte ich meine Grundschulzeit nach einem "Schulwechsel" dort beenden.

August 1977
Juni 1986

Die nächste Etappe meiner schulischen Karriere führte mich auf das städtische Albert-Schweitzer-Gymnasium in Plettenberg-Böddighausen. Die Empfehlung seitens der Grundschule sah zwar eine etwas andere Laufbahn für mich vor, doch von Zeit zu Zeit ist es förderlich wenn eine Mutter sich durchsetzt und festlegt auf welche weiterführende Schule der Sohn geht. Verglichen mit der Grundschule war das Gynmasium anfangs ein Kulturschock. So viele neue Fächer und bei manchen Fächern hat es etwas gedauert, bis die Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit des Faches verstanden wurde. Mit der Zeit wurden die Naturwissenschaften immer interessanter und ich legte mich schwerpunktmäßig schon bald auf Mathematik und Physik fest. Es folgten Höhen und Tiefen und die Versetzung in die nächste Klasse wurde auch mal nur knapp erreicht, aber nach 9 Jahren hatte ich schließlich ohne eine Ehrenrunde das Abitur in der Tasche.
Zurückblickend muß ich zugeben, dass mit Eintritt in die Oberstufe die Schule durchaus Spaß gemacht hat. Einerseits wurden zum Teil doch sehr interessante Unterrichtsinhalte präsentiert, andererseits gab es ja auch noch die Kursfeten des LK Physik. Wenn ich da an die Fete an der Oestertalsperre denke ...

Juli 1986
September 1986

Schule beendet und Abi in der Tasche. Erwartungsgemäß sollte jetzt der Wehrdient folgen, doch Fehlanzeige. Durch Vitamin B vermittelt erhielt ich zum Glück sehr kurzfristig einen Job für die Übergangszeit. Ich durfte im Bereich Endkontrolle/ Versand (auch Packstube genannt) bei der Brockhaus Söhne GmbH & Co.KG arbeiten. Das Werk gibt es heute auch noch, doch aus Sicht eines Einheimischen leider zuviele Inhaberwechsel (Brockhaus Mahle; Mahle Brockhaus; Mahle, Frauental Automotive).

Oktober 1986
Dezember 1987

Möglicherweise hatten meine Anfragen in den letzten 3 Monaten beim Kreiswehrersatzamt in Hagen etwas bewirkt, es war aber vielleicht auch von Anfang an so geplant gewesen. Am Ende war ich mit dem Ergebnis zufrieden, denn ich konnte nun meinen Wehrdienst ableisten.
Ich wurde zur Grundausbildung auf die Schwäbische Alb nach Engstingen eingezogen und kam in die Eberhard-Finckh-Kaserne zur Instandsetzungsausbildungskompanie 6/10. Der Schwerpunkt lag hier eindeutig im Erlernen von Wartung und Instandsetzung verschiedener Fahrzeuge wie Krad Herkules, KraKa, VW Iltis und Unimog U1300 tmil gl. Die Ausbildung an der Waffe und auch die Formalausbildung beschränkten sich hier auf ein absolutes Minimum.
Ende des Jahre 1986 wurde ich dann für den Rest meiner Dienstzeit in die Stammeinheit versetzt. Ich kam nach Iserlohn in die Winkelmann-Kaserne zur 1. Kompanie des Fallschirmjägerbatallions 273 und war somit recht heimatnah stationiert.

Januar 1988
März 1988

Das von mir angestrebte Maschinenbaustudium forderte als Zulassungsvoraussetzung ein 13-wöchiges Grundpraktikum "Allgemeiner Maschinenbau".  Erneut, diesmal als Praktikant, kam ich bei der Brockhaus Söhne GmbH & Co.KG unter und durfte mich in Bohren, Drehen, Hobeln, Fräsen, Schweifen, Stiften, Nieten, Schweißen etc. üben. Der ein oder andere Kollege hat seinerzeit sicher über mich geschmunzelt, aber geschadet hat mir das Praktikum garantiert nicht und meinen Spaß hatte ich auch dabei.

April 1988
August 1988

Der ausgewählte Studiengang startete immer mit dem Wintersemester, also hatte ich 5 Monate zu überbrücken. Als sich die Möglichkeit bot direkt aus dem Grundpraktikum heraus für diese Zeit bei Brockhaus in die Packstube zu wechseln und wieder Geld zu verdienen, griff ich selbstverständlich zu.
Ein gefülltes Konto kann immer hilfreich sein.

September 1988
Juli 1998

Ich studierte an der Fachhochschule Aachen im Fachbereich 6 und schloß am Ende ab als
Diplom-Ingenieur (FH)
Maschinenbau
Fachrichtung Luft- und  Raumfahrttechnick
Schwerpunkt Flugzeugbau
Sicher habe ich mit 20 Semestern reichlich Zeit benötigt und die Regelstudienzeit deutlich überschritten, aber dazu stehe ich. Ich habe bei bestimmten Klausuren mehr als einen Versuch benötigt, ich habe auch den ein oder anderen Kurs mal ein Semester später belegt als im Regelplan vorgesehen war. Auf der anderen Seite habe ich aber kein BAFöG bezogen und mir das Studium durch regelmäßige Arbeit über die Sommersemesterferien finanziert und am Ende wurden Diplomarbeit und Kolloqium sehr gur bestanden, so dass ich mir nicht vorwerfen muss als Bummelstudent mit Ach und Krach das Ziel erreicht zu haben.

September 1998
August 1999

Ich war als Diplom-Ingenieur auf Arbeitssuche, beim Arbeitsamt hatte ich mich entsprechend gemeldet und wurde einmal im Quartal persönlich vorstellig.
Die erste Bewerbung an einen nahmhaften Automobilzulieferer in Plettenberg hatte ich bereits mit Absagegrund "überqualifizert" zurück.
Ich nahm einen auf 1 Jahr befristeten Arbeitsvertrag bei Brockhaus Söhne an und kehrte in die Packstube zurück. Jetzt hatte ich wenigstens ein geregeltes Einkommen und konnte mich in Ruhe weiter bewerben, ohne dass ich mir Gedanken um meine unmittelbare Zukunft machen musste.

Oktober 1999
September 2000

Um meinen Einstieg in den Arbeitsmarkt als Ingenieur zu erleichtern und mich für potentielle Arbeitgeber interessanter zu machen, vermittelte und finanzierte mir das Arbeitsamt eine Qualifizierungsmaßnahme bei der SIHK zu Hagen mit dem Titel "Projektmanagement - Zukunftsorientierte berufliche Qualifizierung für Ingenieure und Techniker". Im Rahmen dieser Maßnahme ging ich für 8 Monate im Schulungszentrum Hagen-Kückelhausen wieder in Vollzeit-Schule. Danach absolvierte ich ein Praktikum über 4 Monate, in dem ich die zuvor erworbenen theoretischen Kenntnisse in der Industrie praktisch anwenden konnte.

Oktober 2000
heute

Die Qualifizierungsmaßnahme war für mich ein voller Erfolg. Aus dem Praktikum heraus erhielt ich zuerst eine befristete Anstellung und wurde direkt im Anschluß an diese unbefristet übernommen. Seit dem bin ich für die Wilhelm vom Hofe Drahtwerke GmbH mit Sitz in Altena tätig.